SCHAUSPIEL

Mit großer Neugier blicke ich auf Figuren, Stücke und Textvorlagen. Vergleichbar mit einem archäologischen Vorgang arbeite ich mich Schicht um Schicht an den Stoff und meine Rollen heran. Der anschließende Arbeitsprozess und die Proben sind voller Überraschung und Geheimnis, bis sich schlussendlich entwickelt, was “es” werden will.

Am erfüllendsten empfinde ich meinen Beruf, wenn ich mit meinen Kolleg:innen auf und hinter der Bühne Atmosphären, Perspektiven und Interpretationen erschaffen kann, von denen wir noch nicht wussten, dass es sie geben könnte. Oder eine Stille zu kreieren, die die Wucht hat, zu berühren. Das Nicht-Sagen als Aussage.

Der Wandel an sich ist das wiederkehrende, mich beglückende Element in meiner Arbeit. Er trägt die lustvolle Herausforderung in sich, wachsen zu wollen, Annahmen, Thesen und Perspektiven überprüfen zu können und wach zu bleiben für die Dynamiken der Gesellschaft.

 

Der von mir sehr verehrte Einar Schleef berührt mich mit seinem Zitat als Bühnenkünstlerin umfassend:

“Das ist mein Leben - das ist mein Blut. Das bin ich und das tue ich. Ich stehe da und bleibe.”